Die Gialova-Lagune

Die Ökosysteme der Gialova-Lagune, des Strandes Voidokoilia, der Bucht von Navarino und der Insel Sphakteria bilden einen einheitlichen Lebensraum mit besonderer Bedeutung für Griechenland, der in das europäische Natura-2000-Netzwerk aufgenommen wurde. Das Gebiet gehört zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten des Peloponnes.

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Die Ökosysteme der Gialova-Lagune, des Strandes Voidokoilia, der Bucht von Navarino und der Insel Sphakteria bilden einen einheitlichen Lebensraum mit besonderer Bedeutung für Griechenland, der in das europäische Natura-2000-Netzwerk aufgenommen wurde. Das Gebiet gehört zu den interessantesten Sehenswürdigkeiten des Peloponnes. 

Die Lagune von Gialova oder Divari (5 km NW von Pylos) ist das südlichste Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung auf dem Balkan und wurde als „Besonderes Schutzgebiet“ (BSG) eingestuft. Es ist auch eines der wenigen „Wichtigen Vogelgebiete“ (WVG) und erstreckt sich entlang der Südwestküste Griechenlands. Es liegt an einer wichtigen Migrationsroute für Vögel (Mittelmeer–Schwarzes Meer) und ist nach einem Marathonflug von 3.000 km über die Sahara und das Mittelmeer der erste Halt in Europa. Es ist auch der letzte Halt, bevor sie für den Winter nach Zentralwestafrika zurückkehren. 

Der flache Brackwassersee ist von Sandstränden, Salzwiesen, Bracksümpfen und Tamarindenwäldern umgeben. Er erhält Süßwasser aus dem Fluss Xerolagados und den Quellen von Tyflomytis, während in Abhängigkeit von den Gezeiten, auch Meerwasser eindringt. Ihr Zusammenspiel schafft ein sensibles und dynamisches System, das eine Vielfalt an Vegetation und Lebensräumen schafft, was das Gebiet ideal für Vögel und viele andere Lebensformen macht.  

In Gialova wurden 271 Vogelarten aufgezeichnet, von denen 81 in Europa als gefährdet gelten und 4 weltweit bedroht sind. Dazu zählen verschiedene Reiherarten, die seltenen Mornellregenpfeifer und Pfuhlschnepfen, Seidenreiher und Silberreiher, Flamingos, Kormorane, Fischadler, Zwergdommeln und Schwarzkehlchen.

Die Flora von Gialova umfasst endemische und seltene Arten, während zur Fauna 34 Reptilienarten, 28 Säugetierarten und 16 Fischarten zählen. 

Gialova ist der einzige Ort in Europa, an dem das Afrikanische Chamäleon (Chameleo africanus) lebt und sich fortpflanzt. Sein Hauptmerkmal ist der Farbwechsel sowohl zur Tarnung als auch zur Kommunikation der Tiere untereinander. Sie ernähren sich von Insekten, werden bis zu 2 Jahre alt und legen im Herbst 40 bis 50 Eier in den Sand. 

Ein wichtiger Lebensraum ist die Bucht von Voidokilia, deren Sandstreifen von hohem Strandhafer (Ammophila arenaria) bedeckt ist. Es handelt sich um ein Ökosystem, das durch die Einwirkung von Luft und Meer ständig neu geformt wird. 

(Zu den Quellen für unsere Texte gehört auch die Doktorarbeit «Pylos. Studie zur Verwaltung und Förderung der Kulturlandschaft der Bucht von Navarino, 2012, von Alexandra Valsamaki).  

Vogelbeobachtung
Es gibt zwei geschlossene Beobachtungsstationen, eine an der Straße zur Gialova-Lagune und eine in Voidokoilia. In der Lagune gibt es auch eine große offene Beobachtungsstation. Im Informationszentrum der Ornithologischen Gesellschaft an der alten Pumpstation beginnt und endet der „Naturpfad“. Er verläuft um die Lagune herum und durch die verschiedenen Habitate. Die Beschilderung ist recht gut und man sollte sich an die Regeln halten, um die Vögel nicht zu erschrecken. Sie benötigen Ferngläser und Teleskope.

Wussten Sie

In Gialova werden diverse Aktivitäten zur Umwelterziehung und zur Sensibilisierung für ein breites Publikum organisiert, um so das Verständnis der Bedeutung der Natur und des Umweltschutzes zu fördern. (Erfahren Sie mehr: https://old.ornithologiki.gr).

Darüber hinaus wurde Gialova zusammen mit Voidokoilia zur archäologischen Stätte erklärt. Nördlich des Strandes befindet sich das Gewölbegrab von Thrasymedes. Auf der Südseite, unterhalb des mittelalterlichen Palaiokastro,  befindet sich die Nestor-Höhle, in der Hinweise auf Besiedlung aus der Jungsteinzeit entdeckt wurden.

Standort

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